Verantwortunsvolles Spielen

Verantwortungsvolles Spielen

Glücksspiel ist ein lustiger Zeitvertreib. Wenn Du schon einmal auf einen Spielautomat gesetzt hast, dann kennst Du sicherlich das nervöse Gefühl, wenn sich die Walzen drehen und irgendwann zum Stillstand kommen. Dabei ist Der Drang einen Gewinn zu landen manchmal größer als der  Blick in den eigenen Geldbeutel. Viele Deutsche lieben das Glücksspiel… manche lieben es leider zu sehr. 

Nicht alle Spieler können ihr Hobby kontrollieren, denn sie haben eine Spielsucht und können so nicht einschätzen, wann es Zeit ist, mit dem Spielen aufzuhören. Das Spielen wird das Mittelpunkt des Spielers und bald vergisst er alles um sich herum. In Deutschland gibt es rund 100.000 bis 170.000 Menschen, die spielsüchtig sind. Diese Zahl kann aber noch größer sein, denn Spielsüchtige werden erst dann erfasst, wenn sie professionelle Hilfe suchen. 

Auch Du kennst vielleicht den ein oder anderen Spieler, der auch unter Spielsucht leidet oder jemand, der Probleme mit dem Spielen hatte und kurz vor der Spielsucht stand. Sollte es sich bei dem Spieler um eine Person handeln, die Dir nah steht, dann raten wir Dir, weiterzulesen. Wir haben hier einige hilfreiche Tipps für Dich zusammengestellt, damit Du genau weisst, wie Du mit einem Spieler umgehen solltest, der Zeichen von Spielsucht zeigt. 

 

Gründe von Spielsucht

Es gibt verschiedene Gründe, die zur Spielsucht führen, denn gäbe es nur einen Grund, so wäre es nur halb so kompliziert und man könnte das Problem direkt von Anfang an im Keim “erstickten”. Zu Beginn gibt es nichts wirklich, was eindeutig darauf hinweisen könnte, dass jemand spielsüchtig ist. Es gibt aber diverse Personengruppen, die wesentlich leichter für Spielsucht anfällig sind. 

 

Genetische Faktoren 

Leidet ein Elternteil an Spielsucht, so ist das Risiko 20 %, dass das Kind auch spielsüchtig wird. Gene allein sind jedoch nicht für Spielsucht zuständig. Die Vulnerabilität wird aber erhöht. Diverse Umweltfaktoren haben einen Einfluss auf die Entstehung von Spielsucht. 

 

Psychosoziale Faktoren

Beschäftigt man sich mit Spielsüchtigen, dann stellt man schnell fest, dass sie ein geringes Selbstwertgefühl haben. Das kann meistens auf traumatische Erlebnisse zurückgeführt werden. Oft bereits in der Kindheit sind Dinge passiert, die sich im späteren Alter widerspiegeln. Meistens kommt es nicht nur zur Spielsucht, sondern auch noch andere Süchte gehen damit einher, wie Drogenmissbrauch. Beide Dinge lenken von der Realität ab, so dass man sich bei der Spielsucht eine sogenannte Kontrolle aneignet und so das Selbstwertgefühl steigert. Sollten sie verlieren, wird eifrig weitergespielt, denn das hält die Aufregung auf Trab. 

Dabei sollte nicht vergessen werden, dass Glücksspiele von der Gesellschaft akzeptiert sind, schaut man sich die landbasierten Casinos oder das Lotto Spiel an, bei dem  wöchentlich Millionen Spieler ihren Tipp abgeben. Der Zugang zu Glücksspielen ist einfach, denn sogar in der Kneipe oder der Spielhalle um die Ecke kann man schon mit kleinen Beträgen spielen und aus der Realität abtauchen. 

 

Biologische Faktoren

Im Gehirn gibt es das sogenannte Belohnungssystem, das wohl eine ausschlaggebende Rolle bei der Entwicklung der Spielsucht spielt. Das Spiel lost gewisse Reise aus, was in erster Linie mit dem Botenstoff Dopamin zu tun hat. Dopamin wird beim Essen oder Trinken freigesetzt oder dann wenn wir Sex haben. Man kann sich also vorstellen, dass auch Glücksspiele zu einer erhöhten Ausschüttung von Dopamin führen. 

Die Ausschüttung von Dopamin nimmt aber irgendwann ab, wenn man zu viel spielt. Um weiterhin den Rausch zu erhalten, wie bisher, muss der Spieler die Spielzeit verlängern, mehr Geld setzen und andere Spiele spielen. Es ist außerdem bekannt, dass Serotonin fehlt, das sie Impulse kontrolliert. Das bedeutet, dass es Spielern schwer fällt trotz der Warnsignale mit dem Glücksspiel aufzuhören. 

 

Suchtpotenzial der Spiele

Bei den Spielen, die man im Casino, Online Casino oder in der Spielhalle spielen kann, geht alles sehr rasch zu. Diese Schnelligkeit bringt den gewissen Kick. Meistens ist der erste Verlust nicht hoch, so dass man weiterspielt und versucht beim nächsten Mal zu gewinnen. Auch der Fakt, dass die Spiele mit Münzen oder Jetons gespielt werden lassen den Spieler den Bezug zum wahren Wert des Geldes verlieren. 

Das Online Spielangebot ist hier keine Hilfe, denn es kommen immer mehr Angebote hinzu und man kann sich fast täglich bei neuen Online Casinos registrieren und sein Glück versuchen. In Schleswig-Holstein kann man als einziges deutsches Bundesland legal online spielen. Es ist aber auch kein großes Problem eine Seite eines ausländischen Anbieters aufzurufen und dort um Echtgeld zu spielen. 

 

Symptome von Spielsucht

So wie jede Sucht, ist auch Spielsucht schwer allein zu überkommen. Der einzige Weg, eine Sucht zu überkommen, ist die Anzeichen zu erkennen und professionelle Hilfe zu suchen. Solltest Du das Gefühl haben, dass Du einen Glücksspiel Zwang hast, oder einer deiner Familienangehörigen, dann mache den Test anhand eines Fragenkatalogs. 

Solltest du oder die betroffene Person eine oder mehrere Fragen mit Ja beantworten, so sollte schnell gehandelt werden. 

 

  1. Ständiges Verlangen nach Glücksspiel
  2. Man gibt mehr Geld aus, als man besitzt
  3. Verluste werden versucht durch noch mehr Spielen zu verringern
  4. Leicht irritiert, wenn man nicht spielt
  5. Keiner weiss über das Problem Bescheid
  6. Es werden mehr und mehr Schulden generiert

 

Stufen der Spielsucht

Insgesamt gibt es drei Stadien in die die Spielsucht eingeteilt werden kann. Im folgenden gibt es mehr Infos dazu. 

Das positive Anfangsstadium

Anfänglich wird nur gelegentlich gespielt. Gewinne bringen Freude und Einsätze den Nervenkitzel. Der Spieler geht nach wie vor seinen Verpflichtungen nach und hat das Spielen absolut unter Kontrolle. In dieser Phase können größere Gewinne dazu führen, dass man mehr spielen und gewinnen möchte. 

 

Das Gewöhnungsstadium

Hier kommt es zum Verlust der Kontrolle. Der Spieler hat kaum noch unter Kontrolle, wie viel er spielt und wie viel Geld er vergeudet. Das Glücksspiel findet nicht mehr nur ab und zu statt, sondern wird immer regelmäßiger. Sobald der Spieler verliert, kann er kaum noch aufhören, weiterzuspielen, denn dann geht es darum, die Verluste wieder reinzuholen. 

Das ist die Phase in der der Gelegenheitsspieler sich in den Problemspieler entwickelt. Das Glücksspiel wird immer wichtiger und Familie sowie Freunde finden keinen Platz mehr oder nur sehr begrenzt. 

 

Das Suchtstadium

Hier wird der Spieler als Verzweiflungsspieler bezeichnet. Beim Spielen geht der Spieler aufs volle Risiko und verbringt zum Teil Nächte in der Spielhalle. Dabei spielen sie gleichzeitig an mehreren Spielautomaten, um die Gewinnchancen zu erhöhen. Sie rutschen immer mehr in die Schuldenfalle und merken das noch nicht einmal. 

Jetzt kommen auch körperliche und psychischen Symptome ins Spiel. Der Spieler wirkt gestresst und hat Angstzustände oder sogar Depressionen. Sie fangen an zu zittern oder zu schwitzen und können sogar ihren Orientierungssinn verlieren. 

 

Wie man sicher und verantwortungsvoll spielt

  • Glücksspiel ist kein Weg, Geld zu machen
  • Nur mit Geld spielen, das man auch wirklich zur Verfügung hat
  • Nach einem großen Gewinn eine Pause einlegen
  • Leihe Dir auf gar keinen Fall etwas bei der Bank um zu spielen
  • Betrinke Dich nicht, bevor du anfängst zu spielen
  • Spiele nicht, wenn Du an Depressionen leidest

 

Wo kann ich Hilfe in Deutschland bekommen?

Hier findest Du verschiedene Hotlines, mit denen Du telefonisch in Kontakt treten kannst: 

https://www.verspiel-nicht-dein-leben.de/beratung/hotline.html

https://www.spielsucht-therapie.de/beratungsstellen/

https://www.spielen-mit-verantwortung.de/hilfe-und-unterstuetzung/